Gemeindemission
Die Gemeinschaft der Oblatenmissionare (Missionare Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria) wurde 1816 vom heiligen Eugen von Mazenod als Gemeinschaft von Volksmissionaren gegründet, die Übernahme missionarischer Aufgaben weltweit kam später hinzu. Die Begleitung und Durchführung von Gemeindemissionen gehört also zum ursprünglichen Auftrag der Gemeinschaft.
Worum es geht
Die Form der Gemeindemission ist in der römisch-katholischen Kirche eine bewährte Form außerordentlicher Seelsorge. Diese Intensivzeit wendet sich sowohl an die ganze Gemeinde als auch an kleinere Gruppen und Einzelne. Eingeladen sind alle, die mit der Gemeinde verbunden oder an den Tagen der Glaubenserneuerung interessiert sind. Sogenannte „Fernstehende“ sind erfahrungsgemäß nur in Einzelfällen zu erreichen. Vor dem Hintergrund, dass eine Gemeindemission die ideale Möglichkeit zu einem „Neuanfang“ mit Gott und der Kirche bietet, sind sie aber besonders angesprochen. Gemeindemission als Dienst an den Gemeinden kann sein:
- eine 10-tägige Intensivzeit für die sonntägliche Kerngemeinde mit täglichen gottesdienstlichen Veranstaltungen. Die Gottesdienste mit den Missionspredigten sowie Jugendveranstaltungen und Veranstaltungen für bestimmte Gruppen stehen im Mittelpunkt der Gemeindemission. Die Missionspredigten müssen nicht zwingend innerhalb einer Eucharistiefeier stattfinden.
- ein starker Impuls von außen, der den Gemeindealltag begleitet und den einzelnen Gläubigen zur persönlichen Reflexion herausfordert.
- ein Anstoß zur Neubesinnung auf das bewusste Leben aus dem Glauben.
- eine Möglichkeit, angeregt durch die Predigt und die besonderen liturgischen Feiern, in Gebet und Meditation, im persönlichen Gespräch mit den Missionaren, im Gemeindegespräch nach der Predigt, in den besonderen Veranstaltungen für Schüler, Jugendliche, junge Erwachsene, Senioren etc. und im mitmenschlichen Austausch den Glauben zu teilen und zu vertiefen.
Vorbereitung der Gemeindemission
Patres der Oblatenmissionare koordinieren die Missionstage und begleiten die Gemeinde in der Vorbereitung und vor allem während der Intensivzeit der Mission. Während der Gemeindemission leben die Missionare in der Pfarrgemeinde mit. Jeweils ein Wochenende der Vor- und Nachmission bereitet die Gemeinde auf die Mission vor bzw. greift das Geschehene im Nachhinein nochmal auf.
Die praktische und konkrete Vorbereitung geschieht gemeinsam mit Verantwortlichen aus der Pfarrei bzw. den Pfarreien. Dabei sind die hauptamtlichen Mitarbeiter sowie der Pfarrgemeinderat und weitere ehrenamtliche Helfer mit im Boot. Meist wird ein Missionsausschuss gegründet, der die Vorbereitung in der Hand hat. Dabei ist es wichtig, die Inhalte der Mission festzulegen, zu planen, welche Personengruppen wann und wo erreicht und angesprochen werden sollen, sowie ein detailliertes Programm zu erarbeiten. Das Programm wird rechtzeitig veröffentlicht und jedem zugänglich gemacht, auch weitere Werbemaßnahmen, beispielsweise in der örtlichen Presse, sind sinnvoll. Effektiv ist der Erfahrung nach die persönliche Ansprache zum Beispiel bei Hausbesuchen, die eigens zur Einladung für die Mission organisiert werden.
Eine wichtige Voraussetzung für eine fruchtbare Mission ist es, dass der Einzelne sich Zeit nimmt, an den Veranstaltungen teilzunehmen und dass dazu intensiv eingeladen wird. Die Mission als Ganze ist eine wirkliche Chance der Glaubenserneuerung.
Inhalte und Programmgestaltung
Inhaltlich ist ein breites Spektrum an Themen möglich. Meist werden die Fragen nach Gott, nach dem Sinn des Lebens und dem Glauben, sowie nach der religiösen Praxis im Mittelpunkt stehen. Dabei wird es zum Beispiel um Gott (Vater, Sohn und Heiliger Geist), um Tod und Ewiges Leben, um Gebet und Sakramente, um die Gestaltung eines christlichen Lebens in Ehe und Familie oder auch die religiöse Erziehung der Kinder gehen. Aber auch eine inhaltliche Gestaltung entlang der Bitten des Vaterunser oder andere inhaltliche Schwerpunkte sind denkbar.
Die Gestaltung des Programms wird je nach den örtlichen Voraussetzungen und Gegebenheiten unterschiedlich ausfallen. Klassische Elemente sind die tägliche Eucharistiefeier mit Missionspredigt, Predigtgespräch, Gelegenheit zu Beichte und Gespräch, Krankenbesuche, Hausgesprächskreise, Tauferneuerungsfeier, Morgen- und Abendgebete, Prozessionen, Friedhofsbesuch, etc. Besondere Veranstaltungen für Kinder und Jugendliche sowie Senioren gehören ebenfalls dazu. Darüber hinaus ist vieles denkbar, manchmal ist es sinnvoll, bewusst neue Orte für die Veranstaltungen zu finden.
Ziele einer Gemeindemission
Ziele der Gemeindemission sind die Stärkung des heute oft angefochtenen Glaubens und des christlichen Selbstbewusstseins, die Feier eines erlösten, durch Optimismus und Zuversicht geprägten Glaubens und die Ermutigung und flankierende Unterstützung von Neuaufbrüchen im Gemeindeleben.
Konkrete Schritte - weitere Informationen
Wer für eine oder mehrere Pfarreien Interesse an einer Gemeindemission hat, nimmt Kontakt mit den zuständigen Patres der Oblatenmissionare auf. Ein erster Besuch im Pfarrgemeinderat dient zur Information und als Grundlage für die Entscheidungsfindung. Wird ein Missionstermin vereinbart, gehen wir von einer Vorbereitungszeit von ca. zwei Jahren aus, die von den Patres begleitet wird.
Kontakt
Weitere Informationen über die Gemeindemission gibt es bei:
Pater Felix Rehbock OMI
Nikolauskloster
D-41363 Jüchen
fon +49 (2182) 82 996-0
felix@oblaten.de