Der Glaubensnot begegnen
Eugen von Mazenod (1782-1861), der Ordensgründer der Oblatenmissionare, erlebte zu Beginn des 19. Jahrhunderts die große Not der Kirche nach der Französischen Revolution. Als Sohn einer adeligen Familie entschied er sich für das Priestertum und gründete 1816 eine kleine Volksmissionarsgruppe, um wirksamer der Glaubensnot der Menschen begegnen zu können. In seiner Geburtsstadt Aix en Provence predigte er im Dialekt für Dienstmägde und Knechte. Sein Wahlspruch „Den Armen die frohe Botschaft zu verkünden, hat mich der Herr gesandt“ bleibt für die Oblaten Ziel und Herausforderung zugleich. Im Jahr 1826 bestätigte der Papst die Missionarsgruppe als Orden mit dem Namen „Oblaten der Makellosen Jungfrau Maria“. Eugen von Mazenod, der 1975 selig- und 1995 heiliggesprochen wurde, blickte auch über Frankreich hinaus auf die Weltkirche. So sandte er, 1837 Bischof von Marseille geworden, von der zunächst kleinen Schar seiner Oblaten ab 1841 Missionare nach Kanada, Ceylon (Sri Lanka) und Südafrika.
Wir müssen einzig und allein darauf bedacht sein, die Menschen im Glauben zu unterweisen...
Eugen von Mazenod, 1818
Das Oblatenkreuz
"Jesus war seine Leidenschaft..." mit diesem Satz beschrieb Papst Paul VI. den Ordensgründer der Oblaten bei seiner Seligsprechung. Wie der Apostel Paulus war Eugen von Mazenod überzeugt: "Ich predige Jesus Christus, und zwar als den Gekreuzigten" (1 Kor 1,23). Das Kreuz bedeutete für Eugen ganz eins sein mit Christus. Dieses Kreuz in die Welt zu tragen und Christus zu verkünden war sein Lebensziel. Er wollte, dass das Kreuz für immer das Zeichen der Oblaten sein sollte. Im Jahr 1818 schrieb er dazu: "Die Oblaten tragen als einziges Kennzeichen, das ihrem Auftrag entspricht, das Bildnis des gekreuzigten Herrn. Dieses Kreuz ist gleichsam die Beglaubigung ihrer Sendung bei den Völkern."
Das Kreuz unseres Herrn Jesus Christus ist die Mitte unserer apostolischen Sendung.
Aus der Ordensregel der Oblaten